Auf dem Heldenmarkt fand ich einen Stand, die tolle Gläser anboten. Flaschengrün, Flaschenform, sauber abgeschnitten – so dachte ich. Bei Nachfrage, wie denn das zu machen ist, sagte die Frau, die Gläser kämen von einem Glas verarbeitenden Betrieb mit entsprechendem Ofen. Die gießen die Gläser gleich in die Flaschenform und lassen einfach den oberen Teil weg. Toll: besonders schöne, gleichmäßige Gläser sind also gar nicht echt upcycling, sondern -und hier kommt was Neues!- upcycling-Fakes!
Mich hat die Idee Flaschen zu upcyclen natürlich nicht losgelassen und so habe ich eine kleine Recherche und Testreihe gestartet.
Da gibt es zunächst die Variante mit dem brennenden Faden. Wagemutig in der Küche über der Spüle ausprobiert und was soll ich sagen: die Hütte steht noch, die Flasche ist tot. Und ich habe viele Versuche unternommen, entweder der Sprung verlief überhaupt ganz woanders als der Faden das hätte vorgeben sollen und total im zickzack, oder die Flasche zeigte ganz viel Risse auch längsseits. Oder es ist gar nichts passiert.
Die andere Variante ist bedeutend unspektakulärer aber deutlich erfolgreicher.
1. Entferne die Etiketten vom Glas. Das geht meistens einfach mit Wasser, wenn nicht guckst du hier.
Jetzt brauchst du einen Glasschneider, heißes und kaltes Wasser, ein Spülbecken, einen stabilen Gegenstand in der Größe, in der du die Flasche schneiden willst. Oder eine Stufe.
Lege den Glasschneider auf den Gegenstand, bei mir Honigglas oder Farbdose.
Halte den Glasschneider gut fest und drücke die Flasche fest dagegen. Drehe die Flasche solange mit Druck, bis der Ritz einmal rumgeht. Man kann auch für 30-40€ einen Flaschenschneider kaufen, aber für was anderes ist das Ding nicht gut…meiner Meinung nach zuviel Aufwand, mein Glasschneider hat im Baumarkt ca. 5 € gekostet.
Die Flasche dann langsam mit heißem Wasser (aus dem Wasserkocher oder Kessel) erhitzen. Sicherheitshalber Handschuhe tragen, heißes Wasser tut weh und Glasscherben auch.
Dann vorsichtig kaltes Wasser darüber laufen lassen. Immer abwechselnd heißes und kaltes Wasser über den Ritz gießen, bis es leise knackt. Dann ist es geschafft und die Flasche trennt sich.
Zugegeben, die Schnittflächen sind nicht astrein, aber ich schwöre, ich hatte eine ganz glatte, die ist mir aber dann vor Schreck über den Erfolg gleich aus der Hand gefallen. Aber was soll’s, ich finde leichte Unebenheiten gut, so ist das Leben.
Unbedingt die Handschuhe anlassen. Die Schnittflächen werden dann vorsichtig mit Schleifpapier geschliffen, das Glas dabei immer schön nass halten, Glasstaub ist ganz blöd in der Lunge…ich habe erst 180 und dann 320 Sandpapier für Glas benutzt. Vielleicht probiere ich beim nächsten mal den kleinen Deltaschleifer aus.
Mit diesem Post bin ich wieder bei creadienstag und upcycling tuesday.
Juhu, hab nun schon ewigkeiten nach einer einfachen Anleitung dafür gesucht und vor einigen Wochen aufgegeben.
Danke dafür und weiterhin viel spaß beim basteln 😉
LG
Jacky
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Da nich für, dir auch viel Spaß und immer dran denken: Scherben bringen Glück…
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Wow, danke sehr für die Anleitung!
Aber mir macht sie Angst … befürchte ich 🙂
Sei lieb gegrüßt von Nina
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Ach quatsch, ganz einfach und Macht Spaß! Nur manchmal wird’s einfach nix wenn sie Flasche zu dick ist oder der cut nicht exakt ist. Schöne Vorweihnachtszeit und sonnige grüße!
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Hat dies auf Julenas' Wunderhaftigkeiten rebloggt und kommentierte:
Vielen Dank für die Anleitung! Glasschneiden steht nämlich auch auf meiner DYI-To-Do-Liste :-).
Alles Liebe,
Julena
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Hallo,
vielen Dank für diese Anleitung. Glasschneiden steht auf meiner DIY-To-do-Liste nämlich ganz oben, wobei ich ja auf einen Flaschenschneider spitze….
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