Manteltasche

Eine Freundin empfahl mir Anfang des Jahres dringend die wunderbare Erzählung „Der Mantel“ von Nikolaj Gogol zu lesen. Sie tat dies mit schelmischen Blick auf meinen beigen Wollmantel, der zugegebenermaßen bestimmt zehn Jahre alt, mit zwei winzigen Brandlöchern versehen und allerdings einem total zerschlissenden Innenfutter war. Ich hatte selber schon insgeheim beschlossen, dass dies seine letzte Saison sein sollte, zumal mir Beige nicht gut steht….Aber die Gogol Lektüre (http://www.gutenberg.org/ebooks/27973 ) hat mich überzeugt.

Wegschmeißen ist natürlich keine Option, jemand anders soll mit diesem Mantel auch nicht mehr rumlaufen müssen und der Wollstoff ist aber insgesamt noch ganz brauchbar. Ein neues Kleidungsstück ist zu warm aus der guten dicken Wolle und ein Einrichtungsstück (Kissen) brauche ich auch nicht. Und dann sind da ja noch die großen Taschen….Das zweite Leben des Mantels soll eine Tasche sein.

Die Form hat sich von selbst ergeben, die großen Taschen sind auf jeder Seite, die Henkel sind auch schnell genäht. Aber das Futter muss neu, soviel steht fest.

Also schnell zu hüco (ein Stoffgrößmarkt in Berlin Charlottenburg http://www.hueco-stoffe.de/ ) und ein Stück vom beigen Baumwollstoff mit pinken Punkten mitgenommen und siehe da, es passt perfekt, ein Knaller!

Den Reißverschluss hatte ich noch, der war mit einiger Vorüberlegung auch eingenäht und die kleinen Plastikfüßchen habe ich im Internet bestellt und eingehämmert. Also Bodenverstärkung habe ich zwischen Wollstoff und Fütter sehr dickes stabiles Vlies eingenäht, hatte ich noch in der Materialsammlung, aber ich hätte auch ein passendes Stück Tetrapack verwendet. Label dran, fertig!

Wiedergeburt geglückt, wie ein Phoenix aus der Asche ist mein Mantel auferstanden. Der Freundin, der ich sehr für den Gogol-Tip danke, gefällt die Tasche gut. Upcycling ist super!

Die Manteltasche wird verlinkt zu creadienstag und zum Upcycling-Dienstag. Dort gibt es noch mehr Ideen zum Selbermachen.

www.creadienstag.de